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Grundsätzlich geriet die Fahrwerksabstimmung weich, insbesondere am Heck. Zwar lässt sich das Zentralfederbein in Vorspannung und Zugstufe (Ausfedergeschwindigkeit) anpassen, doch fällt es schwer, die optimale Einstellung herauszuarbeiten. Ist die Vorspannung am Heck zu groß, wird's unkomfortabel. Ist sie zu weich, reagiert die STX noch empfindlicher auf Störeinflüsse, bleibt dabei aber stets gutmütig. Als günstigster Kompromiss kristallisierte sich die 'Medium'-Variante heraus: Basis und Dämpfung auf mittlere Einstellung, Tendenz straff.

 

Auf der ST 1100 ist das Motorrad fahren unkomplizierter

Die alte Pan läuft und läuft durch dick und dünn - komme was da wolle. Zwei Öffnungen in der nicht verstellbaren Scheibe sorgen dafür, dass der Sog hinter der Verkleidung nicht zu groß ausfällt. Und siehe da, das Ganze funktioniert prächtig - bis hin zur Höchstgeschwindigkeit von 215 km/h. Auffällig war auch, dass der ST-Motor weniger vibriert und insgesamt geschmeidiger läuft. Dabei hatte unser Testexemplar bereits über 85.000 km abgespult. Beileibe keine Seltenheit, eher Normalität im Leben einer Pan European.

Beeindruckend ist bei beiden die nachdrückliche Art der Gasannahme. Lastwechselreaktionen sind speziell bei der 1100er kaum spürbar. Die STX geht digitaler zur Sache, so dass es im Flaniertempo zwischen 1.500 und 3.000 U/min schon mal im Antriebsstrang ruckeln kann. Stundenlanges Cruisen zwischen 120 und 160 km/h gehört zur Paradedisziplin jeder Pan European. Soll es flotter über kurvenreiche Straßen gehen, überrascht besonders die STX mit einem vergleichsweise agilen Handling.

 

Rein rechnerisch punktet die 1300er auch beim Handlings-Quotient. Fünf Einheiten mehr oder weniger können in der Praxis die eine von der anderen Welt trennen. Warum ist das so? Zum einen liegt der Gesamtschwerpunkt bei der STX mit Leichtmetall-Brückenrahmen etwas niedriger als bei der ST. Zum anderen steht die Gabel mit 1,5 Grad steiler. Auch der Nachlauf fällt um drei Millimeter geringer aus, wodurch die Rückstellkräfte in der Lenkung niedriger ausfallen. Hinzu kommt ein um sechs Zentimeter kürzerer Radstand sowie ein breiterer Lenker.

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