Schwieriger wird's beim Hochhebeln auf den serienmäßigen Hauptständer. Da erfordert die STX etwas mehr Engagement vom Fahrer. Noch eine Kleinigkeit, die uns auffiel: Motorradfahrer, die hinter der STX fahren, werden bei einem bestimmten Sonneneinstrahlungswinkel von den Abschlussblenden der dreieckigen Edelstahl-Auspufftöpfe geblendet.
Wer mit einem Neukauf liebäugelt, braucht sich diese Frage nicht zu stellen, schließlich ist die ST seit 2002 nicht mehr im offiziellen Honda-Programm. Was aber, wenn man sich für eine Gebrauchte interessiert? Eine ST 1100 Jahrgang 1998 liegt je nach Zustand, Kilometerleistung und Ausstattung zwischen 6.000 und 8.000 Euro. Nicht selten gibt's auch gleich die ein oder andere Ersatzscheibe mit dabei. Die Zuverlässigkeit ist ihr quasi aufs Haupt geschrieben.
Eine neue STX kostet 15.990 Euro. Gebrauchte haben meist zwischen 20.000 und 40.000 Kilometer auf der Uhr und gehen in der Regel nicht unter 10.000 Euro weg. Mit G-Kat und attestierter Euro III-Umweltverträglichkeit läuft man auch in nächster Zeit nicht Gefahr, schief von der Seite angemacht zu werden. Außerdem ist man einfach up to date.
Unabhängig davon, für welche Pan European man sich auch entscheidet - beide sind für eine lange Beziehung wie geschaffen.
Fazit
Einerseits fällt das Ergebnis deutlich zugunsten der STX 1300 aus. Angesichts des Alters der ST 1100 schlägt sich die alte Pan dennoch bemerkenswert gut. Während die ST 1100 eigentlich ein kompromissloser Praxis-Tourer mit guten Alltagsqualitäten ist, spricht die STX bei genauer Betrachtung eine Zielgruppe an, die neben dem Touren auch Cruisen und Unterhalten werden will. Das Ergebnis verdeutlicht aber auch, wie schwer es ist, Gutes weiter zu verbessern. In den letzten 15 Jahren hat sich zudem das Bild des Tourenfahrers gewandelt. Das ST-Konzept war in den neunziger Jahren genial. Heute muss sich die Pan European nicht nur gegen die Konkurrenz aus Bayern behaupten, sondern auch gegen sportliche Tourer, wie beispielsweise eine Yamaha FJR 1300 A. Im Mittelpunkt der STX 1300 steht der bärige V4-Motor, die umfangreiche, komfortable Ausstattung sowie die Sicherheitsbremse mit Traktionskontrolle. Wenn Honda der Pan im Laufe der nächsten Modellpflege das Pendeln abgewöhnen und die Verarbeitungsqualität verbessern würde, hätte sie das nötige Rüstzeug, um den Namen Pan European mit erhobenem Haupt ins dritte Jahrzehnt zu tragen.
